How-To: Wie integriere ich ein digitales Coaching-Programm in mein Führungskräfte-Programm?

Ein digitales Coaching Programm kann eine wirkungsvolle und individualisierte Erweiterung eines Führungskräfteentwicklungsprogramms (FK-Programm) darstellen. In einer aktuellen Studie der Quadriga Hochschule gaben 54% der befragten Personalverantwortlichen an, dass Coaching Techniken oft bis immer in Trainings für Führungskräfte einfließen (4). Um die Wirksamkeit und Akzeptanz von digitalen Coaching Maßnahmen zu sichern, ist eine strategische Implementierung entscheidend. Aus diesem Grund haben wir im Folgenden 5 Tipps, die euch bei der erfolgreichen Einführung helfen können.

 

Die Situation: FK-Programme sind in vielen Organisationen fest etabliert und darauf ausgelegt, Führungskompetenzen zu stärken, den Austausch unter Verantwortungsträger:innen zu fördern und spezifische Fähigkeiten wie Change Management oder strategisches Denken zu vermitteln. Doch trotz ihres strukturierten Aufbaus zeigen diese Programme in der Praxis oft Schwächen. Standardisierte Formate können selten auf die individuellen Herausforderungen einzelner Führungskräfte eingehen, da Unterschiede im Erfahrungsniveau oder Anforderungen, die spezifisch für Unternehmensbereiche oder Branchen sind, häufig unberücksichtigt bleiben. Zudem fehlt in vielen Programmen der Raum für persönliche Reflexion und die Bearbeitung von Themen wie Resilienz, Selbstführung oder den Umgang mit Drucksituationen auf individueller Ebene (1, 2).

Die Konsequenz: Führungskräfte fühlen sich durch unpassende Programme oft überfordert und nicht unterstützt, was ihre Weiterentwicklung hemmt und die Motivation mindert (3). HR-Abteilungen stehen dadurch unter Druck, kurzfristig individuelle Lösungen bereitzustellen, was Ressourcen bindet und selten nachhaltig wirkt (1). Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es entscheidend, Programme um passgenaue Maßnahmen zu erweitern, die auf individuelle Bedarfe eingehen und die Wirksamkeit für alle Beteiligten steigern.

Die Lösung: Um FK-Programme wirksamer zu gestalten, ist es entscheidend, Raum für individuelle Reflexion und spezifische Herausforderungen zu schaffen. Digitale Coaching-Programme sind dabei eine effektive und skalierbare Lösung. Sie ermöglichen eine passgenaue Begleitung, bei der Führungskräfte flexibel auf Unterstützung zugreifen können, ohne die Struktur des Programms zu verlassen. Mit klarer Kommunikation und einer strategischen Verankerung wird Coaching von Führungskräften nicht nur als Ergänzung wahrgenommen, sondern als wertvolle Möglichkeit, die ihre langfristige Entwicklung und ihren Erfolg unterstützt (1, 2).

Die folgenden 5 Schritte unterstützen die nachhaltige Implementierung eines digitalen Coaching Programms:

 

1. Bedarfsanalyse und Zielsetzung

Der erste Schritt besteht darin, den konkreten Entwicklungsbedarf der Führungskräfte zu ermitteln. Standardisierte Trainings decken oft allgemeine Themen ab, können jedoch nicht auf individuelle Herausforderungen eingehen. Eine Bedarfsanalyse hilft, spezifische Schwerpunkte wie die Förderung von Resilienz, Leadership in hybriden Teams oder Change Management zu identifizieren. Klar definierte Ziele, die mit den übergeordneten Unternehmensstrategien übereinstimmen, schaffen eine klare Orientierung für das Programm.

 

2. Auswahl der richtigen digitalen Coaching-Plattform

Eine digitale Coaching-Plattform sollte nicht nur benutzerfreundlich sein, sondern auch eine nahtlose Integration in bestehende HR-Systeme ermöglichen. Wichtig sind Funktionen wie KI-gestütztes Coach Matching, um sicherzustellen, dass die individuellen Bedürfnisse der Führungskräfte berücksichtigt werden. Plattformen mit flexiblen Buchungsoptionen und hoher Datenschutzkonformität bieten zusätzliche Vorteile. Die Technologie wird zum zentralen Bindeglied zwischen Führungskräften und Coaches.

 

3. Pilotphase zur Testung und Optimierung

Eine Pilotphase mit einer begrenzten Anzahl an Teilnehmenden ermöglicht es, das Coaching-Programm unter realen Bedingungen zu testen. Dabei kann kontinuierliches Feedback gesammelt werden, um Stärken und Schwächen des Programms zu identifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, das Programm anzupassen und optimal auf die Anforderungen der Organisation und der Führungskräfte zuzuschneiden. Dieser schrittweise Ansatz minimiert Risiken beim Rollout.

 

4. Integration in bestehende Programme und Kommunikation

Die erfolgreiche Integration eines Coaching Programms erfordert eine Abstimmung mit bestehenden Führungskräfteentwicklungsmaßnahmen. Coaching kann als Ergänzung zu Trainingsmodulen oder als individuelles Entwicklungsinstrument genutzt werden. Das Briefing der Coaches spielt eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass diese entlang der strategischen Ziele des FK-Programms agieren und auf vermittelte Inhalte Bezug nehmen können. Zudem ist eine klare Kommunikation über Ziele, Nutzen und Ablauf des Programms entscheidend, um Akzeptanz bei Führungskräften und anderen Stakeholdern zu fördern. Insbesondere die Unterstützung der obersten Führungsebene spielt eine Schlüsselrolle.

 

5. Kontinuierliche Evaluation und Anpassung

Die Wirksamkeit des Programms sollte regelmäßig evaluiert werden, um sicherzustellen, dass es die gewünschten Ergebnisse liefert. Dabei sind sowohl qualitative Rückmeldungen der Teilnehmenden als auch quantitative Daten wie Leistungskennzahlen oder Feedback aus Mitarbeitendenumfragen relevant. Eine laufende Anpassung an neue Anforderungen stellt sicher, dass das Coaching Programm nachhaltig wirkt und langfristig zum Erfolg der Führungskräfteentwicklung beiträgt.

 

Bist du auf der Suche an einem digitalen Coaching Partner für euer FK-Programm und benötigst weitere Informationen zur optimalen Integration? Dann kontaktiere uns gern unverbindlich für ein erstes Kennenlernen.

Quellen

  1. Berninger-Schäfer, E. (2018). Online-Coaching. In Online-Coaching: Methoden und Praxiswissen für digitale Lern- und Entwicklungsprozesse. Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10128-2_1

  2. Doerfler, W. (2012). Leadership Development in der Praxis: Führungskräfteentwicklung in Unternehmen. In R. Hettlage & G. Kister (Eds.), Führung und Organisation – Einblicke in die Praxis (pp. 81-98). Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02246-4_5

  3. Pentz, W., Nitschke, D., von Wittgenstein, L., & Schilling, L. (2022). Die Führungskraft als Coach – Verbreitung von Managerial Coaching in Unternehmen: 2. Quadriga Coaching Studie. Quadriga Hochschule Berlin. Retrieved from https://www.quadriga-hochschule.com/app/uploads/2022/11/QHS_Zweite-Coaching-Studie-2022.pdf

  4. Pentz, W., Nitschke, D., & von Wittgenstein, L. (2021). Coaching für Führungskräfte – Wirksamkeit und Verbreitung in Unternehmen. 1. Quadriga Coaching Studie. Quadriga Hochschule Berlin. Retrieved from https://www.quadriga-hochschule.com/app/uploads/2021/09/Coaching-fuer-Fuehrungskraefte-v2.pdf

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Case Study: HASPA

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